Die Wappen und Flaggen des Landkreises Erding (Oberbayern)
Ehemalige Gemeinde
Flagge Verwendung Literatur Bildquellen Links

In Blau ein schräglinks gestelltes silbernes Sensenblatt.

Oberding

In Blau ein schräglinks gestelltes silbernes Sensenblatt.

Vorbemerkung:

Mit der Rechtsverordnung der Regierung von Oberbayern vom 12. April 1976 wurde die Gemeinde Notzing in die Gemeinde Oberding eingemeindet. Dadurch ist das Wappen der Gemeinde Notzing untergegangen.
Außerdem führt der Gemeindeteil
Aufkirchen ein inoffizielles Wappen.

 

Begründung des Wappens:

Der Ort Dieng (die heutige Gemeinde Oberding) taucht als "villa deoinga" erstmals in den Urkunden am 3. Juli 750 als Ausstellungsort einer Schenkungsurkunde Herzog Tassilos III. auf. Damals überließen Freibauern und der Herzog Besitzungen an der Isar dem Bischof Joseph von Freising. Da die einstigen grundherrlichen Verhältnisse keine geeigneten Anknüpfungspunkte für ein Gemeindewappen ergaben (die Grundherrschaft war ziemlich gleichmäßig unter den bayerischen Herzögen und der Kirche von Freising aufgeteilt), wurde ein Sinnbild aus der bäuerlichen Begriffswelt zugrundegelegt. Diese Wahl rechtfertigen die Gründung der Siedlung durch den ortsnamengebenden Freibauern Deo, die dauernde bäuerliche Eigenart der Siedlung, und schließlich die Tatsache, daß das Stadtwappen des benachbarten Erding ebenfalls ein bäuerliches Symbol zeigt. Ohnehin darf schon von Anfang an ein siedlungsgeschichtlicher Zusammenhang zwischen den Orten Ding und Erding vermutet werden. Die Farben des schlichten Wappens sollen auf die Eigenschaft der Siedlung Ding als herzoglicher Besitz im 8. Jahrhundert und auf die Landeszugehörigkeit hinweisen. Die Anbringung der Jahreszahl 750 über dem oberen Schildrand im gemeindlichen Dienstsiegel ist durch das außergewöhnlich hohe, urkundlich belegbare Alter des Ortes begründet.

Verleihung des Wappens durch das Bayer. Staatsministerium des Innern am 25. Mai 1950.

 

Entwurf des Wappens:

Emil Werz, München.

 

Historische Bildquellen:

Da nicht Grundlage für das Gemeindewappen, eigentlich kein Beleg dafür.
Wappen der Segesser.

Grabstein für Caroline Friederike Wilhelmine Freifrau von Washington, geb. Freiin von Segesser auf Brunegg (t 1841).
1. Die "Sense" der Segesser war nicht Grundlage für das Gemeindewappen; die Abbildung ist also korrekterweise kein Beleg für das Gemeindewappen.
Die interessante Parallele läßt die Aufnahme des Wappens jedoch zu.
2. Auch das Wappen "Washington", bildgleich mit dem Wappen Präsident Washington’s und mit der Flagge des District of Columbia (Bundesdistrikt) der USA
(Flaggeninformation von Flags of the World), ist dargestellt.

Wappen der Grafen von Bogen (1204-1233), von Wittelsbach (ab 1247), des Staates Bayern (ab 1918) (siehe auch das Wappen des Landkreises Erding, das inoffizielle Wappen von Aufkirchen, sowie die Wappenfarben von Kirchberg, Moosinning, Langengeisling und Reichenkirchen).

Die Farben des Oberdinger Wappens (Blau und Weiß) sollen auf die Eigenschaft der Siedlung Ding als herzoglicher Besitz im 8. Jahrhundert und auf die Landeszugehörigkeit hinweisen. Die Farben entstammen den wittelsbachischen Rauten.

Die Entwicklung des bairischen Wappens und seine Verbindung mit anderen heraldischen Zeichen (Ehewappen und Bischofswappen) läßt sich im Landkreis Erding nahezu lückenlos belegen.

Die Rauten sind seit 1247 Bestandteil aller wittelsbachischen und bayerischen Wappen; 1806, 1835 und 1950 stehen sie für Gesamt-Bayern, 1923 für Alt-Bayern.
Die Farben der Rauten sind seit dem 13. Jh. bekannt, die Zahl von 21 Rauten seit 1337 bildlich, seit 1462 urkundlich belegt. Löwe und Rauten erscheinen seit dem 14. Jh. im gemeinsamen Schild; erst im 17. Jh. haben in Alt-Baiern die Rauten den Vorrang.

Besteht das Wappen einer Dynastie oder eines Staates aus mehreren Feldern, so wird ein Feld als sog. "kleines" Wappen verwendet: der Rautenschild, Teil des kurbairischen Wappens 1718 oder des freistaatlichen Wappens seit 1950.

als Beispiele (weitere Belege siehe Landkreis Erding):

1. Stuckdekoration, farbig gefaßt, 1753, Hohenpolding, Pfarrkirche Mariä Heimsuchung, Chorbogen.
Neben dem churbairischen Wappen (siehe Hecken) ist am Chorbogen das Amtswappen des Fürstbischofs Johann Theodor zu sehen mit den Wappen seiner Bistümer Freising (Mohr), Regensburg (Schrägbalken) und Lüttich (Säule), und seinem wittelsbachischen Stammwappen als Herzschild.

2. Fresko-Malerei, Rathaus Erding (sog. Grafenstock), 1912. Abgebildet sind die Wappen verschiedener Pfleger des Pfleggerichts Erding, daneben das Wappen der Stadt Erding und das Wappen des Königreichs Bayern (1835-1918). Die Rauten stehen hier, wie schon 1806 und wieder ab 1950, für Gesamtbayern.

 

Literatur:

Oberbayerisches Archiv Bd. 76 (1950), S. 31-32.
Press, E. et al. (1963): Im Zeichen des Pferdes - Ein Buch vom Landkreis Erding. Erding (Landkreis Erding), S. 296.
Festschrift der Verwaltungsgemeinschaft Oberding, Landkreis Erding, anläßlich der Rathaus-Einweihung am 25. April 1980. Erding. Wappenabbildung auf Titelseite, Beschreibung auf der Innenseite des Umschlags.
Erdinger Neueste Nachrichten (Lokalteil der Süddeutschen Zeitung), 11.04.1980.
Erdinger Neueste Nachrichten (Lokalteil der Süddeutschen Zeitung), 06.10.1994.

 

Links:

Homepage der Gemeinde Oberding
Oberding TUS (Sportverein)
Homepage von Notzing (halboffiziell)
Wasserzweckverband Moosrain


Ehemalige Gemeinde:

Das untergegangenen Wappen der ehemaligen Gemeinde
Notzing.


Diese Webseite wurde zuletzt geändert am 14.07.2001 von Marcus Schmöger

Email: marcus@ed-wappen.de