Die Wappen und Flaggen des Landkreises Erding (Oberbayern)
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Dorfen Textquellen

Hupp, O. (): Deutsche Ortswappen Bayern Kreis Oberbayern. Bremen (Kaffee-Handels-Aktiengesellschaft), Nr. 14.

Dorfen; Markt, 2277 Einwohner (1925); Wappen: In Blau ein heraldisches Dorf, das heißt drei kleine, zu 2:1 gestellte weiße Häuser mit Strohdächern.
Der Ort erhielt 1331 Stadtrechte. Das wohl gleichzeitige SIGILLVM CIVIVM IN DORFEN bringt einen Dreieckschild mit den drei Häuslein. Schon 1394 erscheint daneben ein weit kleinerer Stempel mit gleichem Wappen und gleicher Schrift. Noch am Schluß des 16. Jahrhunderts wird der Ort als Civitas, von da an als Marckht bezeichnet.


Rudolf Kirmeyer: 's Dorfner Wappen.

Drei Häusl kenn i -
net zwoa und net vier -
Dö hab i so gern
und do g'hört koans mir.

Wia kunnt'n s'mir g'hörn!
San längst scho verfall'n
San bloß mehr als Buidl
Aufs Wappen naufg'maln.

Und do' hab is gern
- Bin a g'spaßiger Kund -
Und wenn's mi a auslachst
I' hab scho mein Grund.

A Has, der kriegt Haserl
A Vogerl legt Oar
Und a Frosch in der Lacka
Legt merh als wia zwoa.

So ham dö drei Häusl
A Junge geborn
Und aus dem kloan Nest
Is mei Hoamatl word'n.

Schön Dank, ös drei Häuserl
Schön Dank für dö Müah!
Denn oans von dö Junga,
a ganz kloans g'hört mir.


Press, E. et al. (1963): Im Zeichen des Pferdes - Ein Buch vom Landkreis Erding. Erding (Landkreis Erding), S. 234.

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Das älteste Siegel von Dorfen stammt aus dem Jahre 1374. Es zeigt drei strohgedeckte Häuser und die Umschrift "Sigillum Civium in Dorfen".
Das Wappen mit den drei Häusern hat schon zu mannigfaltigen Deutungen Anlaß gegeben. Nach der Überlieferung soll es sich um die Erinnerung and die drei Edlen von Dorfen handeln, die einst den Ort gegründet haben. Wieder andere sehen im Dorfner Symbol drei Tortürme als Zeichen der Wehrhaftigkeit. Tatsächlich aber handelt es sich hier um ein "redendes Wappen", wie die Heraldiker sagen. Mit den drei Häusern soll die Anlage eines Dorfes gekennzeichnet sein, um dem Namen Dorfen eine entsprechende Charakterisierung zu geben.
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Stadler, K. (1965): Deutsche Wappen Bundesrepublik Deutschland. Band 4 Die Gemeindewappen des Freistaates Bayern I. Teil A-L. Bremen (Angelsachsen-Verlag), S. 42.

DORFEN, Stadt (Landkr. Erding). - Wappen: In Blau drei, zwei zu eins gestellte silberne Häuschen mit goldenen Dächern. - Im zweiten Drittel des 14. Jahrhunderts entstanden, wohl in Auswirkung der Privilegien von 1331, ein größeres und ein kleines Siegel, von denen Abdrucke seit 1374 bzw. 1394 überliefert sind. Wie auch in allen folgenden Siegeln zeigen sie im Schild drei Häuschen als heraldisches Symbol für den Begriff "Dorf". Trotz der Einfachheit des Bildes blieb die Farbgebung bis heute zweifelhaft: Im 16. Jahrhundert wurde für Häuschen und Schild Silber, für die Dächer Rot angegeben. Blau für den Schild ist dagegen im Schrifttum seit 1812 und auch in der Bürgermeistermedaille um 1820 bezeugt. Die obige Tingierung stammt von Hupp. Die Farben Blau und Rot in der Gemeindefahne dürften auf die Wappenabbildungen aus dem 19. Jahrh. zurückgehen. Der 1270 als herzoglicher Markt genannte Ort wurde 1954 zur Stadt erhoben.


Schmöger, J.A. (1973): Zwölfhundert Jahre Dorfen. Festschrift zur zwölfhundertjährigen Wiederkeht der ersten urkundlichen Erwähnung Dorfens 773-1973. Stadt Dorfen, S. 14.

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Der Bundesbrief des Adels und der Städte Niederbaierns vom 4. 11. 1347 war auch von vier Märkten, neben 15 Städten, unterzeichnet; unter diesen vier Märkten, offenbar den angesehensten des Landes, erscheint vor Vilsbiburg, Pfarrkirchen und Eggenfelden an erster Stelle "der rat und die gemain der purger ze Dorffen". (21) Hier begegnet uns erstmals in dem "Sigillum civium in Dorfen" das Marktwappen mit dem heraldischen Dorf (22).
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Erdinger Neueste Nachrichten (Lokalteil der Süddeutschen Zeitung), 22./23.04.1978.

Lexikon der Gemeindewappen

Dorfen

Drei kleine Häuschen auf blauem Grund führt die Stadt Dorfen im Landkreis Erding als Wappen. Die Geschichte dieses Wahrzeichens läßt sich bis in das 14. Jahrhundert zurückverfolgen. 1331 besaß der Ort ein größeres und ein kleineres Siegel. Von beiden sind Abdrücke überliefert. Auch sie zeigen, wie alle nachfolgenden Siegel, im Schild die drei Häuser, die das heraldische Symbol für den Begriff "Dorf" sind.
Ein Dorf ist Dorfen allerdings schon seit dem Jahre 1270 nicht mehr. Denn damals wurde die Gemeinde zum herzoglichen Markt erhoben. Seit 1954 darf sich Dorfen als Stadt bezeichnen.


Dorfen (1980). Broschüre. Kissing (Weka-Verlag), S. 2.

Geschichtliche Entwicklung Dorfens

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An dem Bundesbrief des Adels und der Gemeinden Niederbaierns, in dem Dorfen unmittelbar nach den Städten als erster unter den Märkten (vor Vilsbiburg, Pfarrkirchen und Eggenfelden) aufgeführt ist, begegnet uns erstmals Siegel und Wappen mit den drei Häusern.
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Joe A. Schmöger
- Archivpfleger, stv. Kreisheimatpfleger ED -


Erdinger Neueste Nachrichten (Lokalteil der Süddeutschen Zeitung), 02.12.1994.

Wappen im Landkreis

Drei silberne Häuschen mit goldenem Dach auf blauem Grund bilden das Wappen der Stadt Dorfen. Entnommen wurde diese Darstellung dem ältesten Siegel, das aus dem Jahre 1374 stammt. Es zeigt drei strohgedeckte Häuser und die Umschrift "Sigillum Ciuium in Dorfen". Die drei Häuser hatten schon vielfältige Deutungen ausgelöst. Nach der Überlieferung soll es sich um die drei Edlen von Dorfen handeln, die einst den Ort gegründet haben. Andererseits werden in dem Dorfener Symbol drei Tortürme als Zeichen der Wehrhaftigkeit gesehen. Tatsächlich soll es sich aber um ein "redendes Wappen" handeln, wie sich die Heraldiker ausdrücken. Die drei Häuser sollen die Anlage eines Dorfes kennzeichnen, um dem Namen Dorfen eine entsprechende Charakterisierung zu geben. Die Dorfener feierten 1954 ihre Erhebung von der Marktgemeinde zur Stadt. (Die Erdinger Neuesten Nachrichten berichteten in der Ausgabe vom 19./20. November 1994 ausführlich über das Jubiläum).
pb
Abbildung


Erdinger Neueste Nachrichten (Lokalteil der Süddeutschen Zeitung), 23.10.1996.

Morgen entscheidet sich Dorfens Zukunft im Internet

Die Gesellschaft "Dorfen online" will das Stadtwappen verwenden - die Folgen einer solchen Genehmigung werden weithin unterschätzt

von Thomas Daller

Dorfen - "Dorfen online", eine "Gesellschaft für neue Kommunikationstechniken", hat an die Stadt Dorfen den Antrag gestellt, das Stadtwappen im Internet verwenden zu dürfen. Der Antrag soll morgen in der Sitzung des Hauptausschusses behandelt werden - und wird höchstwahrscheinlich in seiner Tragweite unterschätzt.

Da "Dorfen online" das Stadtwappen schon längst auf ihrer Internet-Homepage führt - ohne zu fragen - ist es an der Zeit, die rechtlichen Hintergründe auszuleuchten.
Dorfen online gibt sich den Anstrich des offiziellen Online-Dienstes der Stadt.
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Im Zusammenhang mit dem Antrag von "Dorfen online" könnte sich Dorfen somit die eigene Zukunft im Netz verbauen: Stimmt der Hauptausschuß der Verwendung des Stadtwappens zu, wäre die eigene Position bei einem etwaigen Rechtsstreit umd die Adresse bedeutend geschwächt.
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Der CSU-Ortsverband wird sich sicher freuen, in den kommenden Jahrzehnten ein zentrales Kommunikationssystem mitkontrollieren zu können. Darauf läuft es nämlich hinaus, wenn am Donnerstag im Hauptausschuß über ein unscheinbares Wappen abgestimmt wird, das ohnehin schon längst im Logo von Dorfen online geführt wird.


Erdinger Neueste Nachrichten (Lokalteil der Süddeutschen Zeitung), 26./27.10.1996.

"Dorfen online": Jetzt soll der Stadtrat entscheiden

Hauptausschuß will nicht bestimmen, ob die Internet-Gesellschaft das Stadtwappen offiziell verwenden darf

von Thomas Daller

Dorfen - Der Antrag der Gesellschaft "Dorfen Online", das Wappen der Stadt im Internet führen zu dürfen, ist am Donnerstag vom Hauptausschuß an den Stadtrat verwiesen worden.

Wie berichtet, gibt es in Dorfen eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts, die im Internet die Adresse "dorfen.de" für sich beansprucht. Im Zusammenhang mit dem Antrag, das Stadtwappen zu führen, stellte sich im Hauptausschuß folgende Frage: Betreibt diese Gesellschaft Etikettenschwindel, indem sie im Internet vorgibt, offiziell die Stadt Dorfen zu repräsentieren?
Bürgermeister Josef Sterr sagte, er sehe darin keinen Schaden für die Stadt und plädierte dafür, der Gesellschaft das Wappen ein Jahr lang vorläufig zu erteilen.
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Roswitha Strohne sagte, die Gesellschaft halte sich nicht an das Wappenrecht, da sie das Wappen der Stadt ja bereits im Briefkopf und im Internet verwende.
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Jakob Baumgartner sagte, "mich stört eines, daß man das Wappen verwendet und dann Monate später fragt, ob man es verwenden darf".
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Nachdem der Antrag bereits gestellt war, der Stadtrat möge über das Wappen und über einen eventuellen Rechtsstreit wegen des Namens entscheiden, ergänzte ihn Schubert: Vorher solle man sich bei der Gesellschaft deren Arbeit ansehen. Derergänzte Antrag wurde einstimmig angenommen.


Diese Webseite wurde zuletzt geändert am 29.10.1999 von Marcus Schmöger

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